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Eine Auswahl unserer Programme

„Le grand divertissement royal de Versailles“

Die grossen Vergnügungen des Königs - Musik vom Hof des Sonnenkönigs

Werke u.a. von Lully, Peasable, Fischer und Hotteterre

Tafelmusik

Die Leipziger Oboen Band unterhält Sie und ihre Gäste musikalisch nach der altüberlieferten Praxis der Tafelmusik.

Dabei erklingt Musik auf den Instrumenten jener Zeit, wie sie schon an den europäischen Fürstenhöfen des 17. und 18. Jahrhunderts jedem Festessen oder Bankette das besondere Flair verlieh. Da das vorhandene Repertoire sehr umfangreich ist, seien hier stellvertretend als mögliche Komponisten Lully, Telemann und Purcell genannt.

„Madame sein ist ein ellendes Handwerck“

Liselotte von der Pfalz – eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkönigs

In diesem Konzert entführen wir Sie nach Versailles, an den Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. In Zusammenarbeit mit einer Schauspielerin begeben wir uns in die Zeit der Elisabeth-Charlotte von der Pfalz, Schwägerin des Sonnenkönigs. Die deutsche Prinzessin schildert in ihren Briefen sehr plastisch als eindrucksvolles Zeitzeugnis die damaligen Sitten am französischen Hof. Passend dazu erklingt französische Musik für Oboenband von J.B.Lully, André Philidor und Marin Marais.

Der Bürger als Edelmann – „Le Bourgeois Gentilhomme“

Die Jahre von 1670 bis 1673 markieren einen jener Wendepunkte, an denen die Geschichte genau die richtige Kombination von Menschen und Ereignisse zusammenführte. Da war König Ludwig XIV., der durch seine bis dahin ungekannte Ruhmessucht und seine aufrichtige Liebe zu den schönen Künsten, insbesondere zur Musik und dem Tanz, seinen Künstlern quasi unbeschränkte Mittel zur Verfügung stellte.

Hinzu kam Lully, der Nutznießer der Großzügigkeit des Königs. Von Geburt, Temperament und Ausbildung Italiener, war er jedoch durch Adoption Franzose geworden und arbeitete sich vom Küchenjungen zum Surintendant de la Musique du Roy in der Gunst des Königs ganz nach oben. Lully, der Italiener schuf die über hundertjährige Gattung des höfischen Ballet quasi neu und gab ihr mehr Kraft, Präzision und eröffnete ihr neue Horizonte. Der König bot ihm sowohl die Mittel als auch zahlreiche Gelegenheiten, um diese Wende herbeizuführen.

Schließlich befahl der König die Zusammenarbeit von Lully und Molière, woraus die Mischform des comédie-ballet entstand. Der Bürger als Edelmann war die Apotheose des comédie-ballet und stellte den Glanzpunkt der Arbeit zwischen Lully und Molière dar. Ludiwg XIV. hatte den türkische Gesandten, Muta Ferraca, im Jahr zuvor mit aller Pracht empfangen, ohne dass sich dieser auch nur im geringsten von Pomp und Prunk des Sonnenkönigs beeindruckt gezeigt hätte, Ausdruck unverschämter barbarischer Arroganz in Gegenwart des bedeutendsten Herrschers des Abendlandes.

Fortan war es bei Hof Mode, sich über die Orientalen lustig zu machen. Dieser wird Molière gegen Ende des Stückes mit einem gewaltigen karnevalistischen Mummenschanz gerecht. Trotz des überwältigenden Erfolgs der Oper sollte jedoch zugleich das Ende der Zusammenarbeit der beiden Genies Lully und Molière sein. Letzterer musste erleben wie Lully zum Rivalen wurde, den der König vorzuziehen begann.

Libretto: Molière (1622-1673) - adaptiert von Markus Müller, Musik: Jean Baptiste Lully (1632-1687)